Auch wenn ich die weltbeste Mama bin, inklusive magischer Superkräfte wie Albtraumwegkuscheln und Kummerknotenlösen, habe ich nach einem Tag voller Arbeit, Haushalt, Geschichten, Fragen und Schnürsenkelbinden den weltlichen Wunsch, dass der Abend, bitte!: ganz erholsam sein möge und schön. Gut, vielleicht doch nicht so weltlich, denn inspirierend wäre auch gut, ohne dass ich oder sonst jemand dafür eine große Leistung verbringen muss. Sprich: Schwung wäre recht.
Wunschzettel
- Essen, das gesund ist und jedem schmeckt,
- Ruhe,
- Gespräche, die das Schöne in den Mittelpunkt rücken,
- wenige oder keine Krümel auf dem Boden des Esszimmers.
Ich habe einen Weg gefunden und mehrfach erprobt, der uns ohne Anstrengung, dafür aber voller Inspiration und Erholung, den Ausklang des Tages regelrecht feiern lässt. Und damit ihr auch beschwingt Eure abendlichen Kreise quadrieren könnt, erzähle ich Euch davon.
Wer Kinder hat, der weiß, dass die Erfüllung des oben genannten Wunschzettels schwierig werden kann, weltweites Klimaabkommen dagegen ein Kinderspiel: Denn alle Beteiligten, augenscheinlich selbst das Geschirr!, sind müde und erschöpft. Die Kleinen finden kaum noch die Kraft den Löffel zu heben, wie sollen sie sich da auch noch für Brokkoli begeistern? Ab einem gewissen Erschöpfungsgrad neigen sie zum Streiten ohne Wiederkehr ins Land des friedlichen Miteinanders. Die Kunst ist also, rechtzeitig die Weichen zu stellen. Dies ist ganz simpel und beginnt verlässlich mit einer einfachen Frage. Sprecht mir nach:
Habt Ihr… Lust auf ein Picknick?
Sobald das laute “Jaaaaaaaaaaaaaa” verhallt ist und keiner mehr hüpft wie ein Flummi, ziehen wir uns schnell an und verschwinden zum Picknick am Abend, an einen See oder auf einen Spielplatz, in den Garten unter den Baum oder aufs Dach der Gartenlaube, auf einen Hügel mit Aussicht oder eine Lichtung im Wald. Vermutlich würde sogar ein Supermarktparkplatz, auf dem man nach Ladenschluss mit den Inlinern skaten kann, durch unser Picknick noch zum würdigen Ausflugsziel aufgewertet.
Besonders genießen wir hier die Seen, den Klausen- und Knappen-See, den Murner und Steinberger. Sie sind wunderschön, zu dieser Zeit bis auf wenige tapfere Jogger und Hundehalter wie menschenleer und natürlich schmeckt jedes Essen, das an frischer Luft vor See und Sonnenuntergang genossen wird, nochmal drei Michelin-Sterne besser. Mindestens. Auch ein Spielplatz, auf dem wir zwischen Suppe und Tee nochmal schaukeln können, klettern und uns (oder einander ; ) “bleib da hinter dem Baum!”) verstecken, steht bei uns hoch im Kurs, zumal jeder Spielplatz eine andere Attraktion zu bieten hat. Wir kennen sie alle!
Jedes Essen, das Ihr zu Hause servieren würdet, könnt Ihr genauso im Rahmen eines Picknicks servieren. Ihr müsst es nur passend verpacken, und los geht’s!
Wir verwenden Brotzeitboxen aus Edelstahl, die handlich und sehr gut verarbeitet sind, sich in der Spülmaschine waschen lassen und auch optisch etwas hermachen. Ganz ohne Aufwand für Dekoration ist alles, was Ihr hierin serviert, das absolut beste und leckerste Essen.
Die Boxen sind zwar nicht auslaufsicher, weshalb ich darin keinen Obstsalat verpacken würde (kenne jemanden, über Bekannte, der das schon mal passiert sein soll, aber wie gesagt, nicht persönlich…). Dafür verwende ich Schraubgläser (schon immer : ), die ich nicht extra kaufe. Ich achte einfach bei einem regulären Einkauf darauf, ob die Form des Glases und die Gestaltung des Deckels so ästhetisch sind, dass sie für weitere Verwendung bleiben dürfen. (Manchmal kaufe ich auch Gläser, deren Inhalt andere mehr freut als mich, Kapern…, und behalte nur das Glas. Im Kapernglas sind bei mir Dips zu Hause!).
Die edlen Stahldosen passen perfekt zu unseren Thermoskannen, die ebenfalls aus Edelstahl gefertigt sind, und die wir für verschiedene Zwecke in unterschiedlichen Größen zu Hause haben: Falls wir einen längeren Weg zu Fuß vor uns haben, trägt jeder eine kleine Thermoskanne im Rucksack, das können schon Zweijährige locker, und wenn wir keinen weiten Fußweg vor uns haben, dann packe ich auch einen großen schweren Picknickkorb, der aussieht wie aus einem Bilderbuch.)
Unsere Thermoskannen kommen nicht nur beim “Picknick am Abend” zum Einsatz, wenn wir bei Kälte längere Zeit unterwegs sind. Sie begleiten uns auch in der Früh in den Waldkindergarten, genauso bei Ausflügen am Wochenende und bei KulTouren – ein starker Tee mit Honig ist der schnelle Kick fürs Wohlbefinden, der immer dabei sein muss.
Ich fülle entweder heiße Getränke wie Tees, Kaffee oder einen Punsch in unsere privaten Silberblitze, aber auch Herzhaftes wie Suppen – am besten eignen sich natürlich alle Suppen, die püriert und cremig gerührt sind. Mit knusprigen Croutons bestreut wandelt die Kürbiscremesuppe einen Winterabend an der frischen Luft in eine der gemütlichsten und wohligsten Erlebnisse, die man sich zu dieser Jahreszeit überhaupt vorstellen kann. Eine wunderschöne Kulisse, viel Ruhe und frische Luft, klare Gedanken sind inklusive. Und dadurch, dass alles in mattem Silber präsentiert wurde, dem man gar nichts Großartiges hinzufügen muss, um es großartig aussehen zu lassen, kann ich mich ganz auf den Inhalt konzentrieren, habe Freude daran neue Gerichte auszuprobieren und zu erleben, dass eine Vereinfachung an der richtigen Stelle – mal wieder – Kraft freisetzt, Freude und Neugier.
Sämige Kürbiscremesuppe
für vier Personen, ihr könnt aber auch gleich die doppelte Menge kochen und die Hälfte einfrieren, als Vorrat für ein nächstes Mal oder als kleine Aufmerksamkeit für jemanden, der eine stärkende Suppe gebrauchen kann – kann ich sehr empfehlen, setzt so viel Mut und Schwung frei.
Zutaten:
- 1 Kilo Kürbis (unsere sind aus dem Garten)
- Vier große Kartoffeln (mehlig kochend)
- Ein Stückchen Ingwer nach Geschmack
- 2 Zwiebeln
- 2 EL Öl oder Butter
- 2 EL Mehl
- 800 ml Gemüsebrühe
- 200 g Schlagsahne oder Kokosmilch
- Salz und Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
- Kürbis vierteln, entkernen und klein schneiden – da unsere Kürbisse im Hochbeet gereift sind, koche ich die Schale mit. Zwiebeln schälen und würfeln. Ingwer schälen und klein schneiden.
- Butter oder Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln darin glasig dünsten. Kürbis etwas mitdünsten. Mehl darüberstäuben und anschwitzen.
- Brühe und Sahne/Kokosmilch dazu geben. Alles aufkochen und zugedeckt bei schwacher Hitze 30 Minuten köcheln lassen.
- Kürbiscremesuppe pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, Chilli schmeckt auch gut.
- Dazu: Etwas Schmand, Kürbiskernöl, Croutons aus dem (Kapern)glas, Grissinis und/oder geröstete Kürbiskerne, frisch gehackte Kräuter, geriebene Karotte und Zuccini…
Und danach? Kommen wir nach Hause. Und was bitte kann schöner sein, als nach einem Picknick-Abend – bei Kerzenschein und redlich müde -, die Zähne zu putzen und einer Gute-Nacht-Geschichte zuzuhören? Eben, da können auch Vierjährige nichts anderes als zustimmen. Und schwups, einschlafen.
Die Brotzeitdosen aus Edelstahl bekommt Ihr: HIER
Die Thermoskannen in klein (0,5l): HIER
Die Thermoskannen in groß (1l): HIER
Ihr könnt auch ab und zu mal statt der weißen Servietten besondere mit Motiv einpacken, die zum Beispiel das Lieblingstier zeigen oder etwas mit dem Ausflugsziel oder Essen zu tun haben (wir haben hier einen Laden, wo es einzelne Servietten gibt!, grandios, weil ich will nicht immer gleich 20 Stück…). Als Deko: Schnell noch eine Rose ins Glas, oder irgendetwas anderes, das festlich aussieht.
Löffel, Gabeln und Messer, die auch verloren gehen dürfen, sowie Picknickkörbe findet Ihr auf Flohmärkten – ich habe zwei in unterschiedlichen Größen je nach Anlass, und sie sind immer nur einen Handgriff nah einsatzbereit. Oh là, là, statt so la la!
Viele Grüße aus dem Garten
Maria
Ist ja erstaunlich, bei euch ist sogar das Geschirr maulig 🙂
Picknick mag ich auch gern.
Lieben Gruß
Ilka