Angst, Mut, Schwung – Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Morgens steht die Angst vor dem Spiegel und macht sich für den Tag mit Dir richtig hübsch (was nicht heißt, dass sie danach gut aussieht). Sie überlegt sich in Form welcher Gedanken und Gefühle, Gespräche, Ereignisse und Wahrnehmungen sie zu Dir kommen möchte, damit Du Dich mit ihr beschäftigst. Sie liebt Deine Aufmerksamkeit, weil diese das Beste ist, was Du geben kannst, schließlich ist Aufmerksamkeit gleichbedeutend mit Lebenszeit und die ist Dank ihrer Begrenzung unendlich kostbar.

Angst hat das erkannt und ist gewieft. Sie kennt Dich und weiß, worauf Du anspringst. Was sie zum Thema Beruf und Familie zu sagen hat? Viel.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aus Sicht der Angst

Wenn Du Kinder hast und deshalb Deine berufliche Karriere pausierst, dann wird sie Dir erzählen, dass Du eigentlich zu schade bist für Bügeln und Vorlesen, dass Du Deine besten Gelegenheiten verpasst und wirklich gute Gründe hast unzufrieden zu sein. Immer ein bisschen und ab und zu total viel, bis Du denkst, dieses Gefühl ist der Normalzustand.

Wenn Du keine Kinder hast, wird sie Dir Beweise präsentieren, dass nur ein Leben mit Kindern erfüllt ist, weil Sinn und Gene und Freude und für wen willst Du Deine Patek-Philippe aufheben und wer kümmert sich um Dich, wenn Du alt bist, steht mal an Deinem Grab? Eben, also hast Du gute Gründe, unzufrieden zu sein! Fang mal lieber gleich damit an. Immer ein bisschen und ab und zu total viel, bis Du denkst, dieses Gefühl ist der Normalzustand...

Wenn Du Kinder hast und dazu in Voll- oder Teilzeit berufstätig bist, wird Angst plausibel argumentieren, dass das nicht zu schaffen ist und dass etwas zu kurz kommt, eigentlich alles, schau Dich doch mal an wie gestresst Du bist, und dass Du wirklich gute Gründe hast unzufrieden zu sein. Immer ein bisschen und ab und zu total viel, bis Du denkst, dieses Gefühl ist der Normalzustand.

Und so weiter. Prinzip klar: Angst hat für jeden das passende Gift im Schrank.

Was Angst Dir verschweigt: Ihre Macht über Dich ist begrenzt. Begrenzt von Deiner Bereitschaft Deinen Mut zu wecken. Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde aufs Neue hast Du die Möglichkeit darauf zu vertrauen, dass er der Angst Paroli bieten wird. Und mehr als ihm zu vertrauen musst Du gar nicht tun.

Mut ist ein gelassener Kerl. Er muss nicht. Er will nicht. Er macht einfach. Deswegen kannst Du auch gleich mal entspannen (und da hat Angst schon ihre erste kleine Niederlage erlitten, das gefällt ihr gar nicht, wenn Du entspannst.)

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aus Sicht des Mutes

Mut fragt nicht, ob Kinder und Karriere vereinbar sind, sondern schaut wie es klappen könnte. Und entwickelt Strategien. Wenn er sieht, dass Dich Bügeln und Vorlesen unterfordern, dann lässt er Dich die Entscheidung treffen Deine Aufgaben so zu gestalten, dass sie nicht nur die Zwerge, sondern auch Dich ansprechen. Du verwandelst Langeweile in Muße, gestaltest den Alltag abwechslungsreich, entdeckst mit den neugierigsten Forschern der Welt an Deiner Seite eben diese neu. Mut sagt Dir, dass Du Deinen Weg findest. Und Du findest ihn. Ganz einfach.

Wenn Du Beruf und Familie gleichzeitig schulterst, wird Mut Dir den Rücken stärken. Dich für Erfolge feiern. Maßlos. Er wird Dich überlegt, gut geplant und mit liebevollem Rückenwind durch den Tag tragen. Er wird bei Misserfolgen nicht siehste! sagen, wie Angst das tun würde, sondern statt nachzutreten alles realistisch einsortieren: “Wo gehobelt wird, fallen Späne” und “Nemo nascitur artifex”. Er wird Dich ermuntern, es nochmal zu versuchen, Dich darin bestärken das Gute zu sehen und zu pflegen und hegen, das Schlechte wird ausgegeizt. Du wirst Deinen Weg finden. Ganz einfach.

Wenn Du keine Kinder hast, wird Mut Dir nicht einreden, dass Du sie bräuchtest. Denn auch ohne Kinder kannst Du jemandem Vorbild sein und Dein Wissen weitergeben, Liebe und Anerkennung erleben und durch Dein Tun Dinge auf den Weg bringen, die über Deine eigene Lebensspanne hinaus wirksam sind. Nicht mit eigenem Nachwuchs? Ja und? Ist ja nicht so, dass Kinder automatisch das Ticket zur Glückseligkeit sind, also müssen keine Kinder auch nicht das Ticket ins Unglück sein. Du findest Deinen Weg. Ganz einfach.

So ist der Mut. Ich liebe, wie Mut bei mir die Regentschaft übernimmt (“Hej, Angst, das Zepter da gehört mir, weißte eh.”) Der Mut ist in Dir. Immer. Und sobald Du auf ihn vertraust, wirst Du seine Verbündeten erkennen. Die Fürsprecher des Mutes, die Dir Kraft geben. Das können gute Gewohnheiten sein, starke Menschen, sehr schöne Dinge. Alles, was Dich so groß sein lässt, wie Du bist. So frei, wirkmächtig, funkelnd, groß.

Und wie groß Du bist, da wirst Du staunen. Dazu kommen wir jetzt. Mittlerweile sind wir so entspannt, dass Angst die Puste ausgeht. Denn jede Sekunde, die wir mit Mut verbringen, ist für Angst die Hölle. Und dass Du diesen Text hier liest, kann sie gar nicht leiden.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aus Sicht des Schwungs

Wenn Angst und Mut miteinander fertig sind, kommt der Schwung.

Er hat jeden Tag aufs Neue mega mäßig Lust mit Dir die wunderbarsten Dinge zu erleben, alles mögliche, wovon Du noch gar nichts weißt und worauf Du Dich aber schon mal wie toll freuen kannst. Er liebt den Superlativ. Den Superlativ wovon? Ist ihm egal. Ob Beruf. Oder Familie. Oder kein Beruf. Oder keine Familie. Oder beides. Oder nichts davon.

HAUPTSACHE MIT DIR, wie Angst, nur nicht mies, sondern grandios und mitreißend und völlig erfüllend, so sehr, dass sich Dein Leben beginnt mit Leben zu füllen. Einfach so.

Ich kann Dir das Feuerwerk, das Schwung für Dich im Gepäck hat, unmöglich schildern, weil ja schon meine Worte für meinen Schwung kaum ausreichen. Wie sollte ich dann erst Deinen Schwung erfassen können. Das erlebst Du einfach selbst, findest dafür Deine eigenen Worte. Farben. Bilder. Töne. Gärten. Gerichte.

Dein Schwung steckt in allem, und Du hast die Kraft ihn zu entfesseln. Angst hat fertig.

 

Viele Grüße aus dem Garten

Maria 

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  1. hausundbeet sagt:

    Liebe Maria,
    WUNDERSCHÖN! Mehr hab ich nicht zu sagen 😀
    Viele Grüße, Izabella

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