Beet ohne Giersch, Teil III, es ist geschafft!

Es ist geschafft! Ganz ohne Chemiekeule bin ich den Giersch losgeworden. Wer’s nachmachen will sollte jetzt Ende März mit der Vorbereitung beginnen.

IMG_1931[1]
Ein Sixpack “Belana” beim Vorkeimen.
2016-07-21_Kartoffelnblüte(02)_klein
Kartoffelblüte

Mit Kartoffeln gegen den Giersch

Als Starkzehrer schnappen die Kartoffeln dem Giersch alle guten Nährstoffe weg und er beißt… äh… ins Gras.  Ich habe das getestet und kann es nun nach einer kompletten Gartensaison aus eigener Erfahrung bestätigen: Nach dem Umgraben und Aussieben im letzten Frühjahr, dem Pflanzen von Kartoffeln im April und der Ernte im Herbst kommt nun kein einziges Gierschblättchen mehr durch. Ganz ohne Chemiekeule habe ich nach einer Gartensaison ein gierschfreies Beet erreicht, und nicht nur das: Die Erde ist bestens durchwurzelt und vorbereitet für das kommende Jahr.

Natürlich dauert es ohne Chemiekeule viel länger den Giersch loszuwerden, und es ist anstrengender, aber vielleicht hilft Dir meine gute Erfahrung dabei diesen Weg auch zu gehen. Ich freue mich über jede nicht verkaufte Flasche Gift! Auf dass sich die Herstellung dieses Zeugs nicht mehr lohnt, weil’s keiner mehr kauft…

Das Umgraben habe ich schon beschrieben. Heute erzähle ich von den Kartoffeln – denn jetzt Ende März ist die beste Zeit für alle, die mein Beet-ohne-Giersch-Experiment in dieser Saison ausprobieren wollen.

Kartoffeln vorkeimen

Ich wollte im April vergleichen, wo die Knollen sehr gut keimen und ließ deshalb einen Schwung auf dem Fensterbrett in Eierschachteln, den zweiten in einem Korb draußen – er stand nicht direkt auf dem Boden, war aber auch nicht weiter geschützt vor Kälte. Ergebnis: Die Knollen draußen hatte bessere Triebe, nämlich viele und kurze. Deshalb kommt mir zum Keimen keine Knolle mehr ins Haus, zumal ein Six-Pack Kartoffeln niemals ein Klassiker des Interior-Designs werden wird.

Kartoffeln pflanzen

Ich hatte meine Kartoffelbeete schon intensiv vom Giersch befreit, wie ihr wisst. Das Kartoffelpflanzen war simpel: Erdrinnen ausheben. Karoffeln rein legen (Pflanzabstand ca. 40 cm). Erdrinnen zuschütten und immer mal wieder anhäufeln. Fertig.

Es ist ein ziemlich einmaliges Gefühl mit dem ganzen Unterarm in die sonnenwarme Erde hineinzufahren und in dieses schwarzen Gold goldene Knollen zu legen. (Wenn mir schon das Kartoffelpflanzen so gefällt, wie schön muss dann erst das Erschaffen einer ganzen Welt samt all ihrer Details sein? Sollte es ihn geben, dann hat der Herrgott an der Schöpfung wohl große Freude gehabt. Zumindest in den ersten sieben Tagen ihres Bestehens.)

Kartoffelblüten und Kartoffelkäfer

Die Blüten der Kartoffel sind strahlend weiß wie Keramik mit einem gelben Highlight in der Mitte. Sie haben es sogar als Deko auf unseren Küchentisch geschafft, und hielten sich in der Vase eine gute Woche.

Kartoffelkäfer blieben uns erspart. “Puuuuuh!”, dachte ich erleichtert, “puuuuuuh” vor allem für die Kinder, denen ich versucht hätte das Aufsammeln der Krabbeltiere aufzuschwatzen. Auch Krautfäule hatten meine Kartoffeln nicht.

Zwischendurch habe ich gehäufelt, das heißt ich habe den Erdwall alle zwei Wochen etwas erhöht und so sichergestellt, dass es die Knollen immer schön dunkel haben. Das hat nicht viel Arbeit gemacht.

Kartoffeln ernten

Reif sind die Kartoffeln drei Wochen nachdem das Kartoffelkraut abgestorben ist. Das tote Kraut ist ein ästhetischer Affront. Ich habe einfach versucht nicht hinzusehen.

Nach den Kartoffelknollen zu graben fand ich sehr beglückend. Nicht nur, weil das dürre Gestrüpp endlich weg war.

Für mich ist das Gärtnern noch so neu, dass ich aus dem Staunen kaum raus komme. So eine goldene Kugel in der Erde zu finden, die einfach perfekt ist, macht mich ein bisschen sprachlos, aber nur für kurze Zeit, denn dann gerate ich ins Schwärmen: Meine Hände sprechen jetzt Kartoffel – ich kann ganz leicht auch blind wühlend erkennen, was ein Stein ist, was eine Kartoffel, weil ich dafür ein Gefühl bekommen habe. Und wie wenig dreckig diese ganze Angelegenheit ist! Die Kartoffel kommt frisch und fröhlich aus der Erde, gar nicht vollgeklumpt oder so. “‘Ackergold’, ich weiß jetzt, was damit gemeint ist!”, dachte ich. Und die eigenen Kartoffeln schmecken genau so, wie Kartoffeln schmecken sollen. Nur halt viel, viel besser. :    )

Ich wünsche Euch viel Erfolg beim Ringen mit dem Giersch!

Es ist auch ohne Giftkeule total machbar.

Viele Grüße aus dem Garten

Maria,

die aktuell das entgierschte Beet neu bepflanzt

 

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Beate von Stern sagt:

    :)*

Kommentar verfassen