Operation am offenen Buchrücken

Früher habe ich entsorgt, was kaputt war, und verschenkt, was zu viel war.

Heute diskutiere ich mit der argumentativ erschreckend kompetenten Brut, ob eine Tasse ohne Henkel bleiben darf. Sie ist in den Garten gewandert als mögliches Wohnobjekt für Insekten. Die Tasse, nicht die Brut, und dass auch nur, weil die pulverisierten Henkelteile sich absolut nicht zusammenkleben ließen. Im Gegensatz zu meinen Fingern.

Wir diskutieren auch, wie viele Stofftiere in einer Schublade gehalten werden können – so viele wie nur ir-gend-wie-rein-geht *drauf-rum-hops, neu-sortier, weiter-drauf-rum-hops*. Wenn Plüsch schreien könnte.

Kürzlich haben wir eines der Lieblings-Lieblingsbücher restlos kaputt gelesen. Es handelt von einem Tag im Leben von Kikaninchen und seinen Freunden, den Mäusen, und hat eine Uhr mit echten Zeigern, einer davon ist rosa, und es ist rund und es ist das einzige runde Buch, das wir haben. In diesem Satz waren mindestens sechs Gründe versteckt, warum das Buch kostbarst ist und repariert werden muss. “Un-pe-tinckt”, wie die ganz Kleine meinte.

Na gut.

Nachdem Kätzchen das für die Operation am offenen Buchrücken sorgfältig ausgewählte Wollknäuel wieder herausgerückt hatte, habe ich die Kunst der Fadenbindung erprobt.

Mal sehen, wie lange oft es hält.

Viele Grüße

Maria

“Reparaturen aller Art”.

 

 

 

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Es gibt so Metallringe mit Ösen und Reinschraubsel, vielleicht wären die was für euch. Ich weiß nur den Namen nicht, der Ingenieur auch gerade nicht. Liegt eher im Bastelladen oder evtl.bei Bootszeug als im Baumarkt.
    Und dich finde auch, dass so ein Buch un-pe-tinckt repariert werden muss.

  2. Nachtrag: Schekel heißen die

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